Motivation
Mama, was werden wir, wenn wir tot sind? Vielleicht Musik? Oder ein Eimer?
„Wir sind alle für Kommunikation engagiert, weil wir unser Dasein zum Tod nicht annehmen können. Wir müssen die Unsterblichkeit im anderen suchen, sollen wir das Wissen vom eigenen Tod ertragen. Aus diesem Suchen nach Unsterblichkeit ist die kodifizierte Welt (die Welt der Kultur, des Geistes, der Bedeutung, der Verneinung der Entropie) entstanden. Es geschieht aber, daß sich diese Welt so verdichtet, daß sie undurchsichtig für andere wird und daher ins Gegenteil ihres sie antreibenden Motivs umschlägt. Anstatt uns mit den anderen zu verbinden, isoliert sie uns, und anstatt unserem Leben einen Sinn zu geben (nämlich eben den Sinn, zum anderen vorzudringen), macht sie das Leben auch ohne Bewußtsein des Todes sinnlos. (…) Die vorliegende Arbeit hat die Absicht, zur Entzifferung der uns umgebenden kodifizierten Welt beizutragen. Sie hegt keine Illusionen:“
Vilém Flusser, Kommunikologie, Umbruch der menschlichen Beziehungen?, 3. Kapitel, 1996, Bollmann, 1996
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